Heute möchte ich mit Dir über ein Paradoxon sprechen. Das Paradoxon des Informations-Überflusses. Alle 17 Sekunden wird eine neue Webseite online gestellt. Das heisst, während ich diesen Satz beende, sind 68 neue Webseiten online gegangen, die dazu vorgesehen sind, von jemandem konsumiert zu werden.
Paradox daran ist, nur weil mehr Informationen produziert werden, bzw. erreichbar sind, heisst es nicht, dass wir als Konsument mehr konsumieren können.
Unternehmen tragen leider jeden Tag selbst dazu bei. Für den Aufbau der Marke werden Bloggs eingerichtet, Newsletter versendet oder Podcasts veröffentlicht. Wir erstellen diese Webseiten, die im Rahmen der Content-Marketing-Strategie zum Information-Überfluss beitragen.
Gehen wir 60 Jahre zurück, gab es eine ganz andere Verteilung zwischen der wahrgenommen, verfügbaren Information und der, die wir konsumiert haben. Mit der Zeit kamen Fernsehsender, Radiosender und dann das Internet dazu. Die angebotene Information wuchs exponentiell, wobei unsere Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten, die gleiche geblieben ist.
Klar, haben wir durch unsere technisierte Gesellschaft viel mehr Möglichkeiten, Zugang zu den Informationen zu erhalten, trotzdem kann unser Gehirn einfach nur eine begrenzte Anzahl davon verarbeiten.
Erst in den 90er Jahren begann die Schere zwischen den Inhalten, die ein Mensch tatsächlich verarbeiten kann und der wahrgenommen Menge an verfügbarer Information auseinander zu klaffen.
Der Kunde nimmt den Unterschied sehr bewusst wahr und ist überfordert von der wachsenden Menge an Informationen, die uns zur Verfügung stehen. Kann Content-Marketing also langfristig zum Erfolg führen?
Viele Marken-Strategien sind auf der wahrgenommen Gelegenheit aufgebaut. Marketer jagen dem sozialen Strom nach. Sie tragen zum Phänomen der Informations-Überladung bei, dadurch dass sie mehr Inhalte erstellen, Tag für Tag, in der Hoffnung, die Zielgruppe wird sie konsumieren. Unternehmen veröffentlichen auf Facebook und anderen sozialen Kanälen, versenden Emails, sie zwingen es ihnen quasi auf, in der Hoffnung, dass die Informationen aufgenommen werden.
Doch die wahre Gelegenheit hier, besonders wenn es um E-mails geht, liegt in der Erstellung von qualitativem Content gegenüber quantitativem.
Wenn wir damit anfangen würden, den Content zu erstellen, den unsere Kunden wirklich haben wollen, erreichten wir den Bereich, den unsere Zielgruppe wirklich konsumiert. Denn nochmal, die Menge an Informationen, die der Kunde wahrnimmt, ist gewachsen, seine Aufnahmefähigkeit nicht. Das heisst, unsere Zielgruppe geht selektiv vor. Sie konsumiert nur was sie aktuell braucht, bzw. was sie meint brauchen zu werden. Und gelangen wir in diese Range, dann erreichen wir den Moment wirklichen Erfolgs mit unseren Inhalten, das ist der Moment, in dem Markenbildung beginnt.
D.h. ich kann am Ende weniger Inhalte erstellen und größeren Erfolg damit erzielen.
Ziel erfolgreichen Markenmanagements ist es, weniger zu produzieren und größere Erfolge damit zu realisieren. Wir sollten nicht darauf abzielen mehr zu erstellen, sondern Teil der Information zu werden, die unsere Zielgruppe wirklich haben will.
Ich möchte also, dass Du jetzt darüber nachdenkst, wie Du zu den Informationen beitragen kannst, die Deine Zielgruppe wirklich konsumieren will und nicht mehr daran arbeitest, Masseninhalte zu produzieren.
Du solltest Dir die Fragen stellen, was wäre, wenn ich nur 2 min Qualitätszeit mit meiner Zielgruppe jede Woche erhalte? Optin-Raten und Klick-Through komplett ignoriere und darauf abziele, eine Austragungsrate von 0% zu erreichen und meine Zielgruppe an mich fessele, um eine langfristige Geschäftsbeziehung aufzubauen.
Bei der Gestaltung der passenden Informationen für Deine Zielgruppe geht es also vorrangig nicht um Dich und die Leistung Deines Unternehmens, sondern darum, was Dein potentieller Kunde braucht oder will. Dadurch bauen Unternehmen ein Image auf. Ein Bild mit der Botschaft im Kopf der Zielgruppe – der hat die Informationen, die ich brauche. Dem schenke ich meine Zeit. – Dadurch entwickelt sich eine Beziehung, die Raum für Vertrauen schafft. Und jeder weiss, ich kaufe eher von jemandem, dem ich vertraue, als von jemandem, der mir etwas verkaufen will. Denn Marken verkaufen nicht, sie liefern die Lösung für ein Bedürfnis.
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© Carmen Brablec | Image-Sells