Erinnerst Du Dich, dass ich Dir erklärt habe, was Markenstatus eigentlich bedeutet? Es ist das positive und einzigartige Bild (Image) auf der geistigen Festplatte Deiner Zielgruppe.
Die Frage, die wir uns stellen: wie erreiche ich es als Unternehmen, dieses Abbild zu erzeugen.
Dazu brauchen wir ein wenig Wissen aus der Lernpsychologie. 1927 hat der russische Wissenschaftler Iwan Pawlow erstmal das Phänomen der klassischen Konditionierung beschrieben. Vielleicht erinnerst Du Dich an den Pawlow’schen Hund, der bei dem Ertönen eines bestimmten Glockentons mit Speichelfluss reagiert hat. Ein Zeichen, dass er sich auf Feschen einstellt und freut. D.h. in seinem Unterbewusstsein ist eine sog. kognitive Verknüpfung erstellt worden. Wir sprechen hier von einer Reiz-Reaktions-Assoziation, d.h. dass wir gelernt haben, einen gewissen Reiz mit einer Reaktion zu verknüpfen.
Was wir in der Vermarktung erreichen wollen, ist eben eine solche Verknüpfung. Dass ein visueller Reiz, wie das Erkennen eines Logos oder das Wahrnehmen eines Duftes, zu einer positiven Reaktion führt. Wie die Erinnerung an ein Markenerlebnis. Das wiederum dazu führt, dass wir entweder ein Kaufverhalten einleiten oder durch eine positive körperliche Reaktion, positive Kommunikation über die Marke ausgelöst wird – hier spreche ich dann gerne vom Markenbotschafter.
Denn stell Dir mal die klassische Situation in der Welt Deiner Kunden vor. Es ist Messezeit. Tausende Firmen überfluten die Messehallen mit Reizen. Logos, Slogans, Farben und dann auch noch die Essensstände – übrigens ein kleiner Tipp; wenn Du Essen auf deinem Stand anbietest, hast Du ne Menge Traffic allerdings niemals die Kunden die Du haben willst, es sei denn Dein Produkt ist genau dieses Essen. Also Vorsicht mit dieser Lockstoffmethode. Das ist wie mit Bienen und Wespen. Der Nektar lockt eben auch die an, die nicht für den Honig sprich Deinen Umsatz verantwortlich sind.
Wie vermessen können wir denn sein, dass wir als Unternehmen auf eine Messe gehen – nur als Bsp. und Sinnbild für alle anderen Verkaufssituationen – und davon ausgehen, dass unsere pot. Kunden, Investoren oder Mitarbeiter uns finden und wissen, wofür wir stehen und deshalb von uns angezogen werden.
Jedes Unternehmen, das diesen Prozess verstanden hat, stellt in sein Jahresbudget einen Posten für Marketing ein. Denn Marketing bedeutet, dass ich über einen langfristigen Zeitraum dafür sorge, dass eben diese Konditionierung bei meiner ZG stattfindet. Dass mein Logo mit meiner Leistung, mit meinem Nutzen in Verbindung gebracht wird. Dass ich als ZG auf einer Messe aus den Tausenden von Botschaften und Reizen den einen wiedererkenne und – sofern meine Bedürfnisse hier gedeckt werden – auch angezogen werde.
Jetzt wird vielleicht auch klar, warum weltbekannte Firmen, Millionen Budgets für Ihr Marketing einplanen, obwohl sie bekannt sind. Es geht dabei um eine stetige Befeuerung eben dieser Verknüpfung im Gehirn.
Die Frage, die Du Dir stellen musst, ist: welche Maßnahmen dafür notwendig und angebracht sind, um eine positive und einzigartige Verknüpfung – Assoziation – zu erstellen.
Stell Dir vor, Pawlow hätte jeden Tag eine andere Glocke eingesetzt. Der Hund wäre verwirrt gewesen und es wäre keine saubere Verknüpfung im Gehirn des Hundes entstanden.
Deshalb appelliere ich an Dich und Dein Unternehmen, bevor ihr Geld und andere Ressourcen in die Hand nehmt, an einer anständigen Strategie zu arbeiten. Damit die Maßnahmen zusammen genommen auf eure Assoziationskonto im Kopf eurer Zielgruppe einzahlen und sich die Investition somit auch langfristig auszahlt. Denn diejenigen die sagen, dass Marketing nicht funktioniert, agieren nach der Gießkannen Methode. Damit erreicht ihr keinen bleibenden Effekt.
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© Carmen Brablec | Image-Sells